Meine Politik
Meine Art zu politisieren
Meine politische Erfahrung zeigt mir, dass extreme Positionen oft nicht zu einer wirksamen Lösung führen. Für mich sind deshalb Sachpolitik sowie Teamarbeit – auch über Parteigrenzen hinweg – der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg. Dabei sind vertiefte Dossierkenntnisse, ein respektvoller Umgang miteinander und eine bewusste Dienstleistungsorientierung Basis des täglichen Schaffens.
Meine Überzeugungen
Meine Politik bzw. politischen Entscheide basieren auf Überzeugungen und einem klaren Wertekompass: Selbstverantwortung und Eigeninitiative, aber auch ein respektvoller Umgang unter den Menschen und mit der Umwelt sind zu fördern und zu fordern. Ermöglichen ist in aller Regel besser als Verbieten. Ich bin gegenüber neuen Entwicklungen sehr offen und eine überzeugte Föderalistin.
Meine Vision für Chur
Chur ist die starke Bündner Hauptstadt mit Vorbildcharakter für den ganzen Kanton, attraktiver und umweltfreundlicher Arbeits- und Lebensraum für Jung bis Alt sowie herausragender Wirtschaftsstandort.
Wofür ich einstehe
Vieles wurde in den letzten zehn Jahren vorbereitet, wobei die Investitionstätigkeit beträchtlich hoch war. Das Umfeld hat sich seit letztem Jahr stark geändert. Nebst der Teuerung, höheren Energiepreisen und höheren Zinsen werden die Stadt auch die Abschreibungen und finanziellen Folgen der vergangenen Investitionsentscheide (z.B. Masterplan Obere Au, Schul- und Sportanlage Fortuna, Beitrag Wärme-Kälte-Netz der IBC) stark belasten. Zusätzlich kommen noch wiederkehrende Beiträge an Projekte, welche beschlossen wurden (Kulturraumnetzwerk, Messe- und Eventhalle etc.) oder noch anstehen (neue Personalverordnung). Wir müssen diese Herausforderung der Erfolgsrechnung angehen, die Investitionen in Gross- und Generationenprojekte konsolidieren und gleichzeitig die Investitionsfähigkeit erhalten.
Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in Chur hat abgenommen. Und das nicht nur aufgrund der Situation im Stadtgarten, sondern auch an anderen Orten wie beispielsweise rund um den Bahnhof oder im Welschdörfli. Sich sicher fühlen ist zentral für die Lebensqualität, die wir in Chur hochhalten und sicherstellen wollen. Diese Herausforderung ist systematisch anzugehen und gezielte Massnahmen sind vorzukehren. Zum Beispiel stelle ich mir eine bessere Zusammenarbeit mit dem Kanton, eine Intensivierung des Austausches mit der Bahnpolizei/SBB oder den spezifischen Beizug von privaten Sicherheitsorganisationen vor.
Nebst der Stärkung des Lebens im Zentrum und in der Altstadt, zum Beispiel mit partizipativen Belebungsprojekten für Gewerbe und Detailhandel, gilt es auch, Maladers und Haldenstein gut zu integrieren. In Chur-West soll urbanes Leben weiterwachsen. Dabei ist eine hohe städtebauliche Qualität anzustreben, damit Verdichtung nicht weniger, sondern mehr Lebensqualität bringt. Grundlegend ist dabei, dass auch erschwinglicher Wohnraum für alle Alters- und Einkommensgruppen zur Verfügung steht. Die Verlegung der Kaserne auf den Rossboden verbunden mit der Aufwertung des Kasernenareals, die Wichtigkeit der Ortsplanungsrevision (Grundordnung), die Erneuerung der Sportanlagen sowie die Umsetzung der Massnahmen im Energie und Klima Masterplan befürworte ich.
Wofür ich mich weiter einsetze:
Die Volksschule ist der Kitt der Gesellschaft. Es braucht eine leistungsfähige, ganzheitliche Bildung mit gezielten Fördermassnahmen für schulisch Schwache und Starke. Die Mehrsprachigkeit der Bildung ist ein Trumpf, so z.B. immersiv geführte zweisprachige Schulklassen. Die digitalisierten Lernmedien sind ein Vorteil.
Eine qualifizierte Berufsbildung, speziell auch die höhere Berufsbildung und Weiterbildung und damit das duale Bildungssystem sollen gestärkt werden. Die Optimierung und Erweiterung des Bildungsangebotes sind im Austausch mit Gewerbe, Wirtschaft und dem Kanton gezielt zu fördern. So können attraktive Arbeitsplätze in der Region geschaffen und erhalten werden. Aber auch die ausserschulische Jugendarbeit bedarf der Förderung.
Die Digitalisierungsoffensive des Kantons muss auch in Chur genutzt werden. Es sollen Anreize für Private und die öffentliche Hand für Innovationen geschaffen (z.B. die Ansiedlung von ICT-Unternehmen, faltbare Sonnenkollektoren) und Gewerberaum für wertschöpfende Betriebe bereitgestellt werden. Unternehmensgründungen sind zu fördern. Dazu gehört auch ein ausgebautes Angebot der familienergänzenden Kinderbetreuung. Eine einkommensabhängige Mitfinanzierung der Erziehenden durch die Stadt und weiterer Anspruchsgruppen ist notwendig, wo das Arbeiten beider Eltern oder Alleinerziehender keine freie Wahl ist, sondern eine Überlebensfrage. Integration und eine qualitative Betreuung sind für mich sehr wichtig.
Chur ist eine ausgezeichnete Velo- und Fussgängerstadt und soll diese Infrastruktur pflegen und wo möglich ausbauen. Der öffentliche Verkehr ist unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Generationen zu stärken. Dafür braucht es eigene Busspuren und Vortrittsrecht auf den Hauptachsen und auch einen ausgebauten Bahnhof in Chur West als multimodale Verkehrsdrehscheibe. Die städtischen Verkehrsflüsse des motorisierten Personenverkehrs sind möglichst reibungslos zu gestalten. Für Wohnquartiere genügt Tempo 30. Bei der Entlastung der Kasernenstrasse und des Welschdörfli hilft die Südumfahrung mit dem Linksabbieger auf dem Rosenhügel. Zur Entlastung von Chur Nord muss die geeignete Anpassung der Autobahnausfahrt evaluiert werden. Bei der Frage Umfahren oder Heranführen ist Innovation gefragt, ohne dass das Gewerbe im Zentrum dabei ausblutet. Maladers und Haldenstein sind gut ins Verkehrsnetz einzubinden. Die Mobilitätsstrategie Chur 2030 ist konsequent weiterzuverfolgen und zu aktualisieren.
Chur soll bei öffentlichen Bauten bezüglich Energieeffizienz und Umweltbelastung eine Vorbildfunktion wahrnehmen. Nachhaltige Umweltpolitik und strengere Energievorschriften bei Neubauten im Sinne des neuen kantonalen Energiegesetzes sind ein guter Start, denn in der Exekutive muss das Machbare und letztlich für die Einzelnen auch Finanzierbare angestrebt werden. Die Klima- und Umweltdiskussion ist als Chance für die Ansiedlung neuer innovativer Unternehmen zu nutzen. Städtisches Industrieland ist mit hoher Präferenz diesen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Pilotprojekte sollen unbürokratisch ermöglicht werden und ein Schwerpunkt ist auf die Digitalisierung zu legen.
Kultur ist ein Wertschöpfungsfaktor und gelebte Mehrsprachigkeit und Tradition sind identitätsstiftend. Die Infrastruktur für Freizeit und Kultur sind angemessen auszubauen. Neben der neu geplanten Brambrüeschbahn für die Naherholung und der Erneuerung der Sportanlagen soll auch der Ausbau kultureller Infrastrukturen (z.B. Stadttheater, Übungsräume etc.) sowie die Förderung des Kulturerbes Priorität geniessen. Entscheidend sind tragfähige Betriebskonzepte und eine institutionalisierte Vermarktung. Ziel soll ein kulturell hochwertiges Angebot sein, das der Bevölkerung dient und einen touristischen und wirtschaftlichen Mehrwert generiert.